Trauungs-Cantate BR‑CPEB F 65; H 824a; Wq deest GND

sonst. Verzeichnisse
NV 1790, S. 56 [2];
AK 1805 Nr. 20;
Kat. Gähler 1826 Nr. 9342
Gattung
Geistliche Kantate
Bestimmung
Trauung
Besetzung
S*, A*, T*, B*; 2 Vl, Va, Bc
Eintrag im gedruckten Werkverzeichnis

Entstehungszeit, Werkgeschichte
ca. 1765-67
dem Eintrag im Nachlassverzeichnis 1790 zufolge entstand diese Trauungskantate am Ende von C. P. E. Bachs Berliner Zeit, wobei man das Jahr („1765, 1766 oder 1767“) bei der Vorbereitung des Verzeichnisses nicht mehr genau wusste. Laut Miesner stand auf der verschollenen Königsberger Partitur die Jahreszahl 1763 (Miesner 1929, S. 90). In seinem Katalog der Bibliothek Gotthold (Königsberg) vermerkte J. Müller jedoch: „Aus dem Jahre 1765?“ (Müller 1870/1971 S. 98 Nr. 34). Unklar ist bislang, für wessen Trauung C. P. E. Bach dieses Werk komponierte. Laut Müller handelte es sich um eine „Cantate auf die Vermählung des Hrn. von G. und des Fräul. von G. componiret von Carl Philipp Emanuel Bach“ (ebda). Miesner hingegen gab den Titel wiefolgt an: „Cantate auf die Vermählung des HEn. von G. und der Fräul. von H. componirt von Carl Philipp Emanuel Bach“ (Miesner 1929, S. 90). Die These Hermann Killers, dass es sich „um eine Komposition zu Grotthuß’ Hochzeit“ handelte (Killer 1929, S. 234), konnte widerlegt werden, da D. E. Grotthus erst 1773 seine Cousine E. E. von Grotthus heiratete. Eine „Wiederaufführung außerhalb des ursprünglichen Kontextes ohne weitreichende Eingriffe“ kann ausgeschlossen werden. Zudem ist eine Verbindung C. P. E. Bachs zur Familie von Grotthus erst seit etwa 1779 nachgewiesen (Leisinger 1999b, S. 13). Die Trauungskantate diente dem Musikdirektor der Katharinenkirche in der Stadt Brandenburg L. W. Monich als Vorlage für seine Ostermusik „O großer Weg“, zu der C. P. E. Bach als Verbindung zwischen den beiden Arien (Nr. 3 u. 4) ein Rezitativ verfasste (→ BR-CPEB F 80).
Mehrfach griff C. P. E. Bach auf die drei Arien zurück, um sie in seine Hamburger Kirchenmusik zu integrieren:
Satz 1: Pfingstmusik „Ihr waret weiland Finsternis“ (BR-CPEB Fp 16/5 „Darf ich nach einem Segen streben“).
Satz 4: a) Einführungsmusik Palm 1769 (BR-CPEB Fp 42/10 „Sei gesegnet, sei willkommen“); b) „Auferstehung u. Himmelfahrt Jesu“ (BR-CPEB Ds 3.1/7 „Sei gegrüßet Fürst des Lebens“); c) Ostermusik 1784 „Anbetung dem Erbarmer“ (BR-CPEB Fs 12/5 „Sei gegrüßet Fürst des Lebens“).
Satz 6: Ostermusik 1768 „Sing Volk der Christen“ (BR-CPEB Fp 6/5).
Werkrelation:
ist arrangiert in BR-CPEB Ds 3
ist arrangiert in BR-CPEB Fs 12
ist arrangiert in BR-CPEB Fp 16
ist arrangiert in BR-CPEB Fp 6
ist arrangiert in BR-CPEB Fp 42
ist arrangiert in H deest

Text des Vokalwerks
Textdichter unbekannt
Bibeltext: Satz 1: 1 Mos 24,58.
Link zum Text

Originalquellen
D-Bsa SA 251, Faszikel 5 [Stimme/Stimmen]
Weitere Quellen
D-Dl Mus. 2-I-5,4 [Partitur]
RUS-KAu Mus. ms. Gotthold 24731 [Partitur]
D-Dl Mus. 2-I-5,4a, Faszikel 1 [Stimme/Stimmen]
D-Dl Mus. 2-I-5,4a, Faszikel 2 [Stimme/Stimmen]

Edition
Literatur
Leisinger 1999b
Harasim 2010, S. 234f., 253–255, 264–276

persistente ID
BachDigitalWork_work_00009347
Statische URL
https://www.bach-digital.de/receive/BachDigitalWork_work_00009347
Exportformat
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letzte Änderung
09.04.2021 - 20:51:22