S*, A*, T*, B*, S, A, T, B; 3 Cr, Timp, 2 Fl trav, 2 Ob, 2 Fag, 2 Vl, Va, Bc
Work history
EZ unbekannt, offenbar spätestens 1772; C. P. E. Bachs sog. Passions-Cantate, die der Gattung des Passionsoratoriums entspricht, und seine erste für Hamburg geschriebene Passion, die 1769 aufgeführte Matthäus-Passion (→ Dp 4.2), hängen bezüglich ihrer Entstehung sowie ihrer musikalischen Konsistenz sehr eng zusammen.
Zur Datierung: Bach selbst gibt die Komposition der Passions-Cantate mit 1769 an: „Paßions-Cantate, von mir, C. P. E. Bach, Anno 1769 in Hamburg in Musik gesetzt.“ (→ D-B Mus. ms. Bach P 337). Das Nachlassverzeichnis hingegen nennt 1770 als Entstehungsjahr (→ NV S. 56 Nr. 3). Unklar ist, wann das Werk zum ersten Mal öffentlich erklang. Die Uraufführung dürfte vermutlich spätestens im Frühjahr 1772 in Berlin erfolgt sein (→ Datierung des Textdruckes Winter, der im April oder Mai 1772 verstarb), dem wahrscheinlichen Bestimmungsort des Werkes. Burney berichtet in seinem Tagebuch über ein privat arrangiertes, von CPEB geleitetes Konzert am 10.10.1772, in dem Ausschnitte aus der Passions-Cantate erklangen (→ Burney 1773, S. 193f.). Vollständig aufgeführt wurde das Werk in Hamburg jedoch nicht vor dem 17.3.1774 in der sog. „Spinnhaus-Kirche“. Zu diesem Zeitpunkt war sie neben Berlin jedoch auch schon andernorts erklungen.
madrigalische Texte (Übernahmen aus BR-CPEB Dp 4.2): Anna Luise Karsch (1722–1791)
Satz 7: Johann Joachim Eschenburg (1743–1820)
übrige freie Dichtungen: Christoph Daniel Ebeling (1741–1817)
Satz 19: Choral „Heiliger Schöpfer, Gott!“ nach M. Luthers „Mitten wir im Leben sind“
Literature
Burney 1772, S. 193f.; Bitter 1868, Bd. II, S. 18–44; Miesner 1929, S. 68–73; Clark 1984, S. 41–78; Bolin 1988; Finscher 1988; Schulze 1988; Krones 1990; Nagel 1995