In deinem Schmuck gehen der Könige Töchter BR‑CPEB Fp 32; H 818.5; Wq deest GND

Gattung
Geistliche Kantate
Bestimmung
20. Sonntag nach Trinitatis
Besetzung
S*, A*, T*, B*, S, A, T, B; 2 Cr, 2 Ob, 2 Vl, Va, Bc
Eintrag im gedruckten WerkverzeichnisPDF Noten

Entstehungszeit, Werkgeschichte
vermutlich um 1784
Ausgangspunkt für C. P. E. Bachs Bearbeitung dieser Kantate war die Partiturabschrift (→ D-B Mus. autogr. Homilius 1N). C. P. E. Bach strich dort das erste Rezitativ, ersetzte es mit anderem Text durch ein selbstkomponiertes (Hinweis in Partitur von C. P. E. Bach: „vide Münter p. 76 Rec. NB“) und nahm kleinere Korrekturen vor. Die erste Arie ließ er ohne Oboen spielen. Zudem ergänzte er die ursprünglich viersätzige Kantate mit einer Arie (Satz 5), deren Herkunft bislang nicht ermittelt werden konnte, komponierte ein weiteres Rezitativ hinzu und ließ das Pasticcio mit der Wiederholung des ersten Satzes schließen. J. H. Michel erhielt die eingerichtete Partitur inklusive der neukomponierten Rezitative sowie der zweiten Arie zum Ausschreiben der Stimmen. Dem Titelumschlag des Stimmensatzes zufolge (der einmal Titelumschlag des gesamten Quellenkonvoluts war, wie die „No. 219“ beweist, die von der Bachschen Auktion von 1789 stammt) war die Partitur der Alt-Arie (Satz 5) schon früh nicht mehr Teil dieses Konvoluts, gehörte vermutlich auch nie dazu, da sie als Teil eines mehrsätzigen Werkes aus dem Musikalienbestand C. P. E. Bachs Michel nur zum Stimmenausziehen vorgelegt, in ihrem ursprünglichen Bestand aber wohl belassen wurde.
Aufgrund der Initialen „G.H.“ als Kopftitel der Partiturabschrift wurde die ursprüngliche Vorlage lange Zeit G. A. Homilius zugewiesen. Aus stilistischen Gründen ist diese Zuordnung als unwahrscheinlich zu erachten.
Der Zeitpunkt der Bearbeitung sowie der Aufführung konnte bislang nicht ermittelt werden. Möglicherweise entstand C. P. E.Bachs Bearbeitung in zeitlicher Nähe zur Johannes-Passion von 1784: Die autographe Partitur von Satz 2 enthält auf der Rückseite eine Verlaufsskizze für eine Bassarie in D-Dur mit fragmentarischer Textunterlegung, die in einer Fassung in G-Dur Eingang in die Johannes-Passion für 1784 gefunden hat.
Bemerkungen
Pasticcio mit Kompositionen u.a. von G. H. u. C. P. E. Bach.
Entlehnungen:
1. Sätze 1, 3, 4 (u. 7): G. H., Kantate „In deinem Schmuck gehen der Könige Töchter“, Sätze 1, 3, 4 (u. 7)
2. Satz 5: Vorlage bislang nicht ermittelt

Text des Vokalwerks
Satz 2: Balthasar Münter (1735–1793), „Geistliche Cantaten“ 1769, Nr. XX (Das wahre Lob Gottes), „Du bist mein Lied, so lang ich lebe“, Satz 4, S. 76
Satz 3, 5: J. F. Uffenbach, „Poetischer Versuch“ 1726 (Am XX. Sonntage nach Trinitatis), „Ich will mich mit dir verloben“, Satz 7 (S. 180), Satz 1, S. 178
Satz 6: B. Münter, „Geistliche Cantaten“ 1769, Nr. I (Heiligkeit der Christen), „Dir danket, dir singet die Welt“, Satz 5, S. 3
Bibel: Satz 1: Ps 45,9; Satz 5: Hos 2,21
Choräle: Satz 4: P. Gerhardt, „O Jesu Christ, mein schönstes Licht“, Strophe 14
Link zum Text

Originalquellen
D-B Mus.ms. autogr. Homilius, A. G. 1 N [Partitur]
D-LEb Kulukundis I.3-4 (Depositum im Bach-Archiv) [Partitur, Skizze / Entwurf]
D-B Mus.ms. anon. 674 [Stimme/Stimmen]

Edition
Literatur
Leisinger 2001, S. 245–247
Wade 1988

persistente ID
BachDigitalWork_work_00009597
Statische URL
https://www.bach-digital.de/receive/BachDigitalWork_work_00009597
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letzte Änderung
21.12.2021 - 19:01:58