Markus-Passion 1778 BR‑CPEB Dp 5.3; H 791; Wq deest; HoWV I.10 GND

sonst. Verzeichnisse
NV 1790, S. 60 [3];
AK 1805 Nr. 50;
Kat. Zelter 1832, C I 321 / 916
Gattung
Passion
Bestimmung
Passionszeit
Besetzung
S*, A*, T*, B*, S, A, T, B; 2 Fl trav, 2 Ob, 2 Vl, Va, Bc
Eintrag im gedruckten WerkverzeichnisPDF Noten

Entstehungszeit, Werkgeschichte
1777/78 (laut Nachlass-Verzeichnis 1790)
die Markus-Passion von 1778 basiert wie die Passionen von
1770 (BR-CPEB Df 5.1) und 1774 (BR-CPEB Dp 5.2) auf der Markus-Passion von G. A. Homilius HoWV I.10. Ausgangspunkt für die Arbeit C. P. E. Bachs war erneut die Abschrift dieser Passion aus seinem Besitz. Aus dieser wurden die Rezitative, Turbae und die meisten Choräle in die Stimmen eingetragen. Verändert sind erneut die freien Bestandteile: die Arien Nr. 5, 9 und 21, die Chöre Nr. 13, 24 und 28, das Duett Nr. 17 und die Accompagnements Nr. 23 und 31.
Diese Sätze entnahm C. P. E. Bach überwiegend weiteren Kompositionen von Homilius, nämlich den Passionen nach Lukas sowie einem Passionsoratorium. Ferner entlehnte er einen Chor aus einer Kantate G. A. Bendas und verwendete erneut einen nach einem eigenen Lied gearbeiteten Chorsatz; es ist derselbe Chorsatz, den er – mit anderem Text – schon in der Matthäus-Passion von 1777 (BR-CPEB Dp 4.3, Satz 2) verwendet hatte. Der Passionsbericht wurde mitunter anders gegliedert als 1770; dies machte die Neukomposition einiger Anschlusstakte notwendig. Zum Teil nahm C. P. E. Bach diese Änderungen innerhalb seiner Partitur der Markus-Passion von Homilius vor, zum Teil aber offenbar auch in den anderen Vorlage-Partituren oder auf zusätzlichen Blättern, die heute nicht mehr vorhanden sind, teilweise auch erst in den Stimmen selbst.
Die Aufführungen an den Passionssonntagen fanden nach einem lange etablierten Rhythmus in den Hauptkirchen Hamburgs statt. Weitere Aufführungen an Werktagen können ferner in den Nebenkirchen angenommen werden.
Historische Aufführungen
, Hamburg, St. Petri (Erstaufführung) (Link zum Ereignis)
Sonntag Invokavit
, Hamburg, St. Nicolai (Link zum Ereignis)
Sonntag Reminiscere
, Hamburg, St. Katharinen (Link zum Ereignis)
Sonntag Laetare
, Hamburg, St. Jacobi (Link zum Ereignis)
Sonntag Judica
, Hamburg, St. Michaelis (Link zum Ereignis)
Sonntag Palmarum
Werkrelation:
ist Revision von BR-CPEB Df 5.1 / H 783 / Wq deest
ist Arrangement von BR-CPEB H 1/14 / H 686.14 / Wq 194.14
Bemerkungen
Pasticcio aus Kompositionen von C. P. E. Bach, G. A. Benda und G. A. Homilius, aufbauend auf der Markus-Passion 1770 (BR‑CPEB Df 5.1).
Auf den Aufführungsstimmen sind keine Namen der Mitwirkenden notiert.

Text des Vokalwerks
1. Passionsbericht
Satz 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 25, 27, 30 und 32: Mk 14,26 bis 15,37
2. Choräle
Satz 1: Christian Fürchtegott Gellert (1715–1769) , „Passionslied“ (1757), Strophe 1;
Satz 3: D. Denicke, „O Gottes Sohn, Herr Jesu Christ“, Strophe 7;
Satz 7: J. B. Freystein, „Mache dich, mein Geist, bereit“, Strophe 1;
Satz 11: P. Stockmann, „Jesu Leiden, Pein und Tod“, Strophe 7;
Satz 15: C. Knoll, „Herzlich tut mich verlangen“, Strophe 11;
Satz 19, 29: J. Heermann, „Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen“, Strophe 4;
Satz 26: M. Böhme, „Herr Jesu Christ, meins Lebens Licht“, Strophe 10, 14;
Satz 33: P. Gerhard, „O Haupt voll Blut und Wunden“, Strophe 10
3. Chöre
Satz 3: Ps 10,2;
Satz 24: C. F. Gellert, 1757, „Passionslied“, Strophe 6 (vgl. Choräle, Satz 1);
Satz 28: unbekannt
4. Übrige Sätze: unbekannt.
Link zum Text

Originalquellen
D-Bsa SA 26 [Stimme/Stimmen]

Edition
Literatur
Miesner 1929, S. 65
Clark 1984, S. 92, 177
Wolf 2006, S. 221
Wolf 2007
Enßlin/Rimek 2010
2011, S. 61, 69, 75

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30.11.2021 - 19:27:13