Sechs Sonaten für obligates Cembalo und Violine BWV 1014‑1019GND
Gattung
Kammermusik
Besetzung
Violine, Cembalo obligato, Viola da gamba ad libitum
Entstehungszeit, Werkgeschichte
um 1725 (Schriftformen Johann Heinrich Bachs) in der 1. Fassung (mit BWV 1014–1017, 1018.1 u. 1019.1) Vermutlich sind einzelne Sätze früher entstanden oder gehen auf ältere Vorlagen zurück. BWV 1018 und 1019 wurden vor 1730, BWV 1019 erneut vor 1739/1740 revidiert (vgl. späte Abschrift der 3. Fassung von Johann Friedrich Agricola und Bemerkung von Johann Christoph Freidrich Bach in der teilautographen Quelle (D-B: St 162): "NB Diese Trio hat er vor seinem Ende componiret"); diese Bemerkung bezieht sich vermutlich auf die Revision.
Fassungsgeschichte im Einzelnen:
BWV 1018.1 (Violine nicht überliefert): Cembalo rhythmisch einfachere Fassung in frühester Quelle, später revidiert
BWV 1019.1 (Violine nicht überliefert): Satz 2 zeigt eine vor allem im Bass des Cembalo einfachere Fassung; erste Fassung von Satz 3 und 5 verschollen, Bach trägt in die Cembalo-Stimme (D-B: St 162) 1725 an dieser Stelle zwei neue Sätze 3 (Cembalo solo) und 5 (Basso continuo? und Violine) ein; um/nach 1725 Übernahme dieser Sätze in Partita e-Moll in 2. Clavier-Büchlein für Anna Magdalena Bach 1725 (D-B: P 225), siehe BWV 830.1/3 und 6
BWV 1019.2: Satz 2 wird leicht revidiert; spätestens 1730, nach Erscheinen der Partita in Clavier-Übung I, werden Satz 3 und 5 wieder entfernt. Satz 3 wird ausgetauscht gegen Aria Nr. 4 aus Kantate BWV 120.1 (= 2 Takte kürzere instrumentale Variante); Satz 5 entfällt; der frühere Satz 6 (= Wiederholung Satz 1) aus BWV 1019.1 bleibt erhalten
BWV 1019.3: vollständige Umarbeitung der Sonate mit Neukomposition von Satz 3–5 (Satz 3 für Cembalo solo); Wiederholung von Satz 1 entfällt
