Cramers übersetzte Psalmen mit Melodien BR‑CPEB H 24/1‑42; H 733.1‑42; Wq 196.1‑42 GND

sonst. Verzeichnisse
NV 1790, S. 55 [6]
Gattung
Lied
Besetzung
Singstimme (hoch), Clavier
Eintrag im gedruckten Werkverzeichnis

Entstehungszeit, Werkgeschichte
1773/74
Komposition spätestens Oktober 1773 bis Anfang Februar 1774. Erste musikalische Auseinandersetzung C. P. E. Bachs mit Cramers Psalmen für F. W. Birnstiels „Musikalisches Allerley“ 1761 mit der Vertonung von Psalm 2 (→ BR-CPEB H 50) und Psalm 4 (→ BR-CPEB H 51). In bearbeiteter Form Übernahme für die Liedsammlung von Psalm 4, nicht jedoch von Psalm 2.
1768 soll C. P. E. Bach die Anfrage (der Absender ist unbekannt) erhalten haben, „ob er nicht zu den Cramer’schen Psalmen ebensolche Melodien setzen wolle, als er zu den Gellert’schen geistlichen Liedern herausgegeben habe“, „die Antwort auf diese Anfrage [sei] in der allgem. deutschen Bibliothek zu lesen. Herr Bach thut also hierdurch zu wissen, daß, wenn sich ein billiger Verleger fände, er nicht abgeneigt wäre, die Aufforderung zu erfüllen“. – Youngren vermutet hinter dieser ungenannten Person C. P. E. Bach selbst, der dadurch das Interesse bei möglichen Verlegern wecken wollte. – Gerstenberg äußerte öffentlich den Wunsch einer Vertonung der Cramerschen Psalmen durch C. P. E. Bach (→ Neue Hamburger Zeitung, 28.12.1769, abgedruckt bei Busch 1957, S. 107). M. Claudius trug C. P. E. Bach, einem Brief an Gerstenberg zufolge, wohl 1772 dieses Vorhaben persönlich an: „Ich habe ihm schon vor einem halben Jahre Cramers Nachahmung der Psalmen pp gegeben, er wollte Melodie dazu machen, gestern schickte er sie mir wieder und hat keine dazu gemacht.“
Nachdem er keinen Verleger für die angedachte Liedsammlung gefunden hatte, entschied sich C. P. E. Bach zur Herausgabe im Selbstverlag. Hierzu ausführliche Korrespondenz mit dem Leipziger Verlag Breitkopf, der den Druck übernehmen sollte. Erste Sondierungen durch einen Brief am 24.6.1773 bezüglich Auflagenhöhe und Umfang; Einigung auf eine Auflage von 1000 Exemplaren (4.10.1773; 50 zusätzliche Exemplare blieben dann bei Breitkopf); spätestens Oktober 1773 Beginn der Komposition; mit 18. Oktober 1773 datierter Pränumerationsaufruf durch C. P. E. Bach in Hamburger Zeitungen mit Ankündigung der Veröffentlichung zur Ostermesse 1774; nach Notenprobe Entscheidung für Typendruck (21.12.1773); Korrekturlesen des ersten Bogens vor dem 18. Januar 1774 (→ Brief vom 18.1.1774); Zusendung der letzten acht Psalmen am 9.2.1774; Verzögerung des Herstellungsprozesses; angekündigter Termin zur Ostermesse 1774 (Ostersonntag war der 3.4.) konnte nicht eingehalten werden; noch am 19.3.1774 erhielt C. P. E. Bach Korrekturbögen mit einigen wenigen Fehlern (darunter Änderung des Textierung von Psalm 47, siehe unten Text); Verfassen des Vorworts, datiert auf den 28.3.1774; Zusendung der Pränumerationsliste am 12.4.1774 mit 326 Subskribenten, die 433 Exemplare übernahmen. Am 16.5.1774 erhielt C. P. E. Bach die ersten gedruckten Exemplare.
Im gedruckten Vorwort äußerte sich C. P. E. Bach zu seiner Auswahl der Psalmen: „Ich habe bloß diejenigen Psalmen gewählet, welche sich noch auf unsere jetzigen Zeiten schicken, und zur allgemeinen Erbauung dienen. Außerdem habe ich auch diejenigen weglassen müssen, welche im Texte mehr, als ein Metrum haben, welche zum Singen zu lang sind, welche wegen der allzu oft vorkommenden Verschiedenheit ihres Inhalts eine weitläuftigere Ausführung erfordern, und welche mit vielen Chören abwechseln, damit ich den Liebhabern kein zu großes, und folglich zu kostbares Werk liefern möge“.
Wenngleich C. P. E. Bachs „Cramer Psalmen“ auf positive Resonanz stießen, erfuhren sie zu Lebzeiten keine weitere Auflage.
Werkrelation:
hat als Teil BR-CPEB H 24/1
hat als Teil BR-CPEB H 24/2
hat als Teil BR-CPEB H 24/3
hat als Teil BR-CPEB H 24/4
hat als Teil BR-CPEB H 24/5
hat als Teil BR-CPEB H 24/6
hat als Teil BR-CPEB H 24/7
hat als Teil BR-CPEB H 24/8
hat als Teil BR-CPEB H 24/9
hat als Teil BR-CPEB H 24/10
hat als Teil BR-CPEB H 24/11
hat als Teil BR-CPEB H 24/12
hat als Teil BR-CPEB H 24/13
hat als Teil BR-CPEB H 24/14
hat als Teil BR-CPEB H 24/15
hat als Teil BR-CPEB H 24/16
hat als Teil BR-CPEB H 24/17
hat als Teil BR-CPEB H 24/18
hat als Teil BR-CPEB H 24/19
hat als Teil BR-CPEB H 24/20
hat als Teil BR-CPEB H 24/21
hat als Teil BR-CPEB H 24/22
hat als Teil BR-CPEB H 24/23
hat als Teil BR-CPEB H 24/24
hat als Teil BR-CPEB H 24/25
hat als Teil BR-CPEB H 24/26
hat als Teil BR-CPEB H 24/27
hat als Teil BR-CPEB H 24/28
hat als Teil BR-CPEB H 24/29
hat als Teil BR-CPEB H 24/30
hat als Teil BR-CPEB H 24/31
hat als Teil BR-CPEB H 24/32
hat als Teil BR-CPEB H 24/33
hat als Teil BR-CPEB H 24/34
hat als Teil BR-CPEB H 24/35
hat als Teil BR-CPEB H 24/36
hat als Teil BR-CPEB H 24/37
hat als Teil BR-CPEB H 24/38
hat als Teil BR-CPEB H 24/39
hat als Teil BR-CPEB H 24/40
hat als Teil BR-CPEB H 24/41
hat als Teil BR-CPEB H 24/42

Text des Vokalwerks
Johann Andreas Cramer (1723–1788),
„Poetische Uebersetzung der PSALMEN mit Abhandlungen über dieselben, von Johann Andreas Cramer Königl. Dän. Hofprediger“ in 4 Bänden, Leipzig zwischen 1755 und 1764

Originalquellen
D-Bsa SA 265 [Stimme/Stimmen]
Weitere Quellen
A-Wn Mus. Hs. 15748 [Partitur]
D-B Mus.ms. 30068 [Partitur]
D-Bsa SA 264 [Partitur]
D-HAu Werner I b 2 [Partitur]
D-LEm PM 4599 [Partitur]

Edition
Literatur
Bitter 1868 II, S. 60–70 (Ps. 6 u. 130 abgedruckt)
Friedlaender 1902, Bd. 1.1, S. 19, 140f. (Nr. 172)
Hase 1911, S. 93f.
Busch 1957, S. 104–118, Anh. S. 20–27
Clark 1994
Youngren 2003, S. 271–310 (Faksimile des Originaldrucks von BR-CPEB H 24.1–3, 24.8, 24.18–21, 24.23)
Harasim 2010, S. 195
Enßlin 2011

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