Canon a 4 BWV 1074 GND

Kanons, Musikalisches Opfer, Kunst der Fuge
Gattung
Kanon
Besetzung
unbekannt

Entstehungszeit, Werkgeschichte
1727 (zwischen Februar und August)
Der in Rätselform von Bach selbst veröffentlichte Kanon ist dem späteren Hamburger Rechtsgelehrten Ludwig Friedrich Hudemann gewidmet, der am 24. Februar 1727 an der Leipziger Universität immatrikuliert worden war; zu möglichen Auflösungen des Rätselkanons siehe Frühdrucke.
Bemerkungen
Autograph und Originaldruck sind nicht überliefert.
Die autographe Auflösung aus dem Besitz von Johann Gottfried Walther ist verschollen (siehe Brief Walthers an Heinrich Bokemeyer vom 24. Januar 1738; Dok. II Nr. 410).
Titel nach einem Frühdruck (siehe Mattheson, 1739): Canon a 4. [folgt Kanon in Rätselnotation] | dedié | A Monsieur Houdemann | et | composé | par J. S. Bach (siehe Dok. I Nr. 158), mit Erklärung von Mattheson: Der berühmte Bach […] hat noch vor einigen Jahren ein solches Kunst-Stück verfertiget und in Kupffer stechen lassen, auch einem grossen Könner der Music, einem wicklich hochgelahrten Lehrer der Rechten, der mir die Ehre gethan hat, mein Zuhörer im melopoetischen Collegio zu seyn, solches zugeschrieben hat. […] Das ist eine Rätsel-mäßige Kreis-Fuge, auf Welsch: Canone enimmatico, auf Lateinisch Canon ænigmaticus […]. Weil das obige Rätsel nun eben von Leipzig kam den 18 Aug 1727, wie wir in unsern Lehr-Stunden begriffen waren, so muste sich ein iedes Mitglied der anwesenden Gesellschaft darüber machen, und die Auflösung suchen und versuchen. [...]. Auf S. 413f. folgen Resolutionen und weitere Erklärungen.
Erhalten sind verschiedene Frühdrucke:
In: Telemann 1728, S. 68. Kopftitel: Canon mit 4. Vom Herrn Capellmeister Bach. (folgt Kanon in Rätselnotation ohne Auflösung).
In: Mattheson 1739, S. 412ff. (mit je einer Auflösung von J. Richey jun. und J. W. Lustig sowie Erklärungen). Abschrift davon in D-LEm: Poel. mus. Ms. 25, Fasz. 3
In: Mizler, Musikalische Bibliothek, Bd. 3, Tab. II Fig. 1–3 (Auflösungen aus Frühdruck Mattheson und dritte Möglichkeit) und S. 482ff. (Erklärungen)
In: Marpurg 1754, Tab. XXXIII, Fig. 2–3 (Auflösungen aus Frühdruck Mattheson und dritte Möglichkeit). Abschrift davon in D-B: Mus.ms.autogr. Wranitzky, P. 2 M

Originalquellen
Verschollen Autograph BWV 1074 [Partitur]
Weitere Quellen
B-Bc 15140 MSM [Partitur]
D-LEb Go. S. 80, Faszikel 2 [Partitur]
D-LEm Becker III.13.86 [Partitur]
D-LEm Poel. mus. Ms. 25, Faszikel 3 [Partitur]
MUS Faks. Z T268.13 [unbekannt]

Edition
Literatur
Dok. I, Nr. 158

Dok. II Nr. 410
Georg Philipp Telemann, Der getreue Music-Meister, Hamburg 1728
Johann Mattheson, Der Vollkommene Capellmeister, Hamburg 1739
Lorenz Christoph Mizler (Hrsg.), Musikalische Bibliothek, Band 3, Leipzig 1752
Friedrich Wilhelm Marpurg, Abhandlung von der Fuge, Band 2, Berlin 1754


persistente ID
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letzte Änderung
14.05.2025 - 16:43:17